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Runter von der Karte – Rechte Orte in Sachsen

Nazis aller Couleur benötigen Infrastrukturen, um sich zu organisieren und handlungsfähig zu sein. Von zentraler Bedeutung sind dabei Immobilien, die für verschiedene Zwecke möglichst uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Sie sind für interne Treffen zum Aufbau und Erhalt von Organisationsstrukturen genauso wichtig, wie für öffentliche Veranstaltungen, seien es Konzerte, Demonstration oder Aktionen.

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Pfaffendorf, Clubraum

Adresse: Am Stallhübel 4, 01824 Königstein (OT Pfaffendorf)
Struktur: Ex-SSS, unorganisierte Naziszene
Nutzung: Kneipe, Partys

Über den „Clubraum“ der Neonazis dringt nur wenig an die Öffentlichkeit. Dennoch ist er nicht nur als Infrastruktur in der Region relevant, es geht auch konkrete Gefahr von der Location aus, wie der „Männertag“ 2020 gezeigt hat.

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Pirna, Haus Montag & Klub 451

Pirna, Haus Montag & Klub 451

Adresse: Hauptstraße 26, 01796 Pirna
Struktur: NPD, unorganisierte Naziszene
Nutzung: Treffen, Kneipe, Fitnessraum, Vorträge

Seit Oktober 2013 ist die Naziszene rund um die ehemaligen Kader der „Skinheads Sächsische Schweiz“ (SSS) Thomas Sattelberg und Thomas Rackow im Besitz einer Immobilie im Pirnaer Stadtteil Copitz. Der rote Flachbau in der Hauptstraße 26 wurde vom norwegischen Nazi Eirik Ragnar Solheim erworben und steht den regionalen Strukturen rund um die NPD zur Verfügung. Bis zum Herbst 2014 betrieb der NPD-Landtagsabgeordnete Johannes Müller sein Wahlkreisbüro in dem Objekt. Neben einer kleinen Bibliothek und einem Fitnessraum bietet das Objekt vor allem einen Rückzugsort und ist Drehkreuz angereister Nazis bei Demonstrationen, wie dem Naziaufmarsch rund um den 13. Februar in Dresden. Zuletzt traf sich am 14. Februar 2021 eine größere Gruppe Nazis direkt nach der Demonstration in Dresden im „Haus Montag“ und löste damit  einen Polizeieinsatz aus. Das Treffen wurde wegen des Verstoßes gegen Coronaschutzmaßnahmen aufgelöst.

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Dresden, Haus der Burschenschaft "Arminia zu Leipzig in Dresden"

Dresden, Haus der Burschenschaft „Arminia zu Leipzig in Dresden“

Adresse: Kesselsdorfer Straße 55, 01159 Dresden
Strukturen: Burschenschafter, AfD, „Identitäre“
Nutzung: Wohnen, Vorträge, Partys

Seit 2016 betreibt die rechte Burschenschaft „Arminia zu Leipzig“ einen Dresdner Ableger auf der Kesselsdorfer Straße 55 in Löbtau. Die Räumlichkeiten der Verbindung dienen als Treffpunkt für „Identitäre“, AfDler und Neonazis in Dresden. Neben Wohnräumen bietet das Haus einen Keller, der für Fechtübungen, Weiterbildungen und Veranstaltungen genutzt wird.

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"Freie Kräfte" und JN-Treffpunkt in Dresden

Dresden, „Freie Kräfte“ und JN-Treffpunkt

Adresse: Reisstraße 40, Dresden
Strukturen: JN, NPD, „Freie Kräfte“
Nutzung: Treffen, Vorträge, Materiallager

Die Reisstraße 40 liegt an der Grenze zwischen Leuben und Niedersedlitz. Das ehemalige Fabrikgelände des VEB Kosora Dresden umfasst mehrere Gebäude und Flachbauten und wird von der Firma Nestler GmbH und Co. KG vermietet. Unter anderem finden sich Proberäume, Ateliers und Firmen in dem Gebäudekomplex, desweiteren werden in Kleinanzeigen sog. „Stundenzimmer“ zur Miete angeboten. Spätestens seit dem zweiten Halbjahr des Jahres 2015 wurde die Immobilie von Nazis aus dem ehemaligen »Freie Kräfte Dresden«-Spektrum genutzt. Die Räumlichkeiten befinden sich im ersten Obergeschoss des etwas zurückgesetzten, vierstöckigen Mehrzweckhauses.

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Zwickau, Pölbitzer Dartclub

Zwickau, Pölbitzer Dartclub

Adresse: Leipziger Str. 88, 08058 Zwickau
Strukturen: „Revolutionäre Jugend“ 
Nutzung: Liederabende und Konzerte

In dem Eck-Ladenlokal in der Leipziger Str. 88 in Zwickau befindet sich der „Pölbitzer Dartclub“. Viel ist nicht über die Lokalität bekannt: mit Folie verklebte Fenster verhindern den Blick ins Innere, Zutritt nur für Mitglieder ab 18 Jahren. Neben Dart fanden hier in der Vergangenheit eine Reihe von Neonazi-Liederabenden statt.

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Riesa, NPD Stützpunkt und "Deutsche Stimme" Verlagssitz

Riesa, NPD Stützpunkt und „Deutsche Stimme“ Verlagssitz

Adresse: Geschwister-Scholl-Straße 4, 01591 Riesa
Strukturen: NPD, JN, Deutsche Stimme
Nutzung: Verlags- und Pateiarbeit, Veranstaltungen aller Art

In Riesa im Landkreis Meißen befindet sich auf der Geschwister-Scholl-Straße 4 eines der größeren Objekte der sächsischen Nazi-Szene. Bereits Ende der 90er Jahre sind Naziaktivitäten auf dem Gelände bekannt geworden. So ist unter anderem der Wahlkampf der NPD zur Wahl zum sächsischen Landtag im Jahr 1999 aus dieser Immobilie koordiniert worden. Im selben Jahr soll auch bereits die Neonazi-Band „Weiße Riesen“ dort geprobt haben.

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Feriendörfer am Quitzdorfer See - Niederschlesisches Feriendorf

Feriendörfer am Quitzdorfer See – Niederschlesisches Feriendorf

Adresse: Reichendorfer Damm 1, 02906 Waldhufen
Strukturen: Völkische Szene, Kameradschaft „Schlesische Jungs“
Nutzung: Veranstaltungen, Camps, Sportfeste, Konzerte der regionalen und bundesweiten Naziszene

Das weiträumige Gelände erstreckt sich über große Teile des Quitzdorfer Stausees bei Niesky im Landkreis Görlitz. Es umfasst die Bungalow-Siedlungen „Feriendorf Kimbucht“ und „Feriendorf Finnhütte“, drei Campingplätze und das Niederschlesische Schullandheim. Weiter zählen die Gaststätten „Seeschänke“ und „Finnhütte“ zu dem Areal, die „Anglerinsel“ und ein großer Hundeplatz. Die ehemalige DDR-Ferienanlage ist im Besitz des Neonazis und bayrischen Zollbeamten Helge Redeker und seiner Frau Änne. Obwohl als Geschäftsführerin teilweise eine dritte Person im Impressum eingetragen ist, lautet die Kontaktperson bei Buchungsanfragen sowie die Geschäftsführer-Position auf diversen Urlaubsplattformen und Kontaktformularen meist weiterhin auf Änne Redeker.

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Leipzig, Neonazi-Hausprojekt mit vielfältiger Nutzung

Leipzig, Neonazi-Hausprojekt mit vielfältiger Nutzung

Adresse: Kamenzer Straße 12, Leipzig
Strukturen: Kameradschafts- und Musikszene, „Rowdys Eastside“, „Imperium Fighting Team“
Nutzung: Konzerte, Proberaum, Partylocation „LoKa-12“, Trainingsraum und „Sin City Boxgym“, Gewerbevermietung

Seit dem Jahr 2007 wird das zweistöckige Industriegebäude in der Kamenzer Straße 12 von Neonazis genutzt – für Konzerte, Partys und Kampfsport, als Wohn- und Gewerberaum, meist ungestört. Damit ist es das am längsten bestehende Objekt der rechten Szene in Leipzig.

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Dresden, ehemaliges Burschenschaftshaus der Salamandria

Ehemalige Adresse: Bernhardstraße 98, 01187 Dresden
Strukturen: Burschenschafter, AfD, „Identitäre“
Nutzung: Wohnen, Vorträge, Partys, Vorbereitung von Aktionen

Aktualisiert im Februar 2024

Die „Villa Grübler“ auf der Bernhardstraße 98 im Dresdner Stadtteil Plauen war von 2015 bis September 2022 sogenannte Konstante der deutsch-nationalen Burschenschaft „Salamandria“. Die Verbindung ist Mitglied im rechtsnationalen und völkischen Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB). Acht Jahre diente die im Speckgürtel des Unicampus gelegene Villa als einer der wichtigsten Treff- und Vernetzungsorte der „Neuen Rechten“ in Dresden.

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Ostritz, Hotel Neißeblick

Ostritz, Hotel Neißeblick

Adresse: Bahnhofstraße 2, Ostritz
Strukturen: NPD, „Freie Kräfte“, „Kampf der Nibelungen“
Nutzung: Konzerte, (Kampfsport)-Veranstaltungen

Das Hotel „Neißeblick“ liegt in Ostritz in direkter Nähe zur polnisch-deutschen Grenze. Das 30.000 qm große, kameraüberwachte Gelände ist seit 1993 im Besitz von Hans-Peter Fischer. Die ehemalige Textilfabrik umfasst neben dem Hotel verschiedene Hallen und Gebäude. Hans-Peter Fischer war in den 1990er Jahren bei den Republikanern aktiv und pflegt gute Kontakte zur NPD. Mittlerweile sitzt Fischer für die Freie Liste Biblis als stellvertretender Vorsitzender in der Bibliser Gemeindevertretung. Diese Partei wurde von Fischer 2001 nach dem Ausschluss bei den Republikanern gegründet und ist politisch auf Augenhöhe mit der AfD zu verorten.

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Mücka, Bautzner Straße 182 (Quelle: Pixelarchiv))

Mücka, Klubhaus der Bruderschaft „Brigade 8 – Weißwasser“

Adresse: Bautzner Straße 182, 02926 Mücka
Strukturen: „Brigade 8“
Nutzung: Konzerte, Veranstaltungen, Klubhaus

Seit Oktober 2017 ist die neonazistische Bruderschaft „Brigade 8 – Weißwasser“ (B8) mit ihrem Klubhaus auf einem Privatgrundstück in Mücka ansässig. Die Eigentümer der Immobilie sowie des Geländes wohnen in den angrenzenden Gebäuden. Mit Reichskriegsflagge demonstrieren die Vermieter*innen, dass auch sie der neonazistischen Szene zuzuordnen sind und die „Brigade 8“ hier nicht zufällig ihr Klubhaus betreibt. Bereits in den 90er- und 2000er Jahren fanden hier regelmäßig neonazistische Konzerte und Großveranstaltungen statt.

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Oelsnitz, Partyzone Deutschlandschacht

Oelsnitz, Partyzone Deutschlandschacht

Adresse: Deutschlandschachtstraße 5, Oelsnitz/Erzgebirge
Strukturen: „Sport und Bildung e.V.“ aus Chemnitz
Nutzung: Zeitzeugenvorträge

Die „Partyzone Deutschlandschacht“ ist ein Mietlokal in der Deutschlandschachtstraße 5 in Oelsnitz/Erzgebirge mit einem auf 70 Personen ausgelegten Saal. Der Inhaber ist Heiko Täsch, der auch die direkt daneben gelegene Holzhaus-Baufirma „Das Blockhaus“ betreibt. Der Verein „Sport und Bildung e.V.“ aus Chemnitz nutzte die Räumlichkeiten bereits mehrfach für seine Zeitzeugenvorträge mit Veteranen der Wehrmacht. Bis zu 200 Zuhörer:innen zogen die Veranstaltungen an.

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Döbeln, NPD-Kleiderkammer

Adresse: Dresdner Straße 32, Döbeln
Strukturen: NPD, JN, „Jugend packt an“
Nutzung: Materiallager, Geschäftsräume, Treffen

Seit September 2020 befindet sich in der Dresdner Straße 32 in Döbeln eine von Neonazis organisierte Kleiderkammer, die darüber hinaus als Ort für Hausaufgabenhilfe und Bastelnachmittage genutzt wird. Im „Laden“, der zweimal wöchentlich öffnet, werden gespendete Klamotten, Bücher und Einrichtungsgegenstände gesammelt und an Deutsche verschenkt.

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Chemnitz, Frankenberger Straße 227 - ein multifunktionaler Vernetzungsraum

Chemnitz, Kameradschaftstreff und multifunktionaler Vernetzungsraum

Adresse: Frankenberger Straße 227, Chemnitz
Strukturen: Chemnitzer Kameradschaftsstrukturen
Nutzung: Kampfsport-Gym, Biker Bar Germania, Sitz der Chemnitzer Immobilien Gemeinschaft UG, Partys

Die Frankenberger Straße 227, ein größtenteils baufälliges, einzeln stehendes Haus am Rande der Stadt, ist das momentane Domizil Chemnitzer Kameradschaftsstrukturen, die aus den 2014 verbotenen „Nationalen Sozialisten Chemnitz“ (NSC) hervorgegangen sind.

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Gränitz, "Deutsches Haus"

Gränitz, „Deutsches Haus“

Adresse: Alte Poststraße 12, Brand-Erbisdorf, OT Gränitz
Strukturen: NPD, JN
Nutzung:
Wohnraum, Veranstaltungen, Konzerte

Der ehemalige Gasthof „Haus Erzgebirge“, heute „Deutsches Haus“, wäre ein perfektes Objekt für neonazistische Veranstaltungen: Repräsentativ, groß, gut saniert, in einem Ort mit nur wenigen Einwohner:innen mitten in Sachsen. Doch der Besitzer, der ehemalige NPD-Bundesvorsitzende Günter Deckert hat bis heute keine Nutzungserlaubnis für Veranstaltungen in der Immobilie bekommen. Das Gebäude ist offiziell ein Wohnhaus – wohl nur deshalb hat sich das Haus bis heute nicht als Ort für Neonazi-Veranstaltungen etablieren können.

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Chemnitz, Brauhausstraße 6

Chemnitz, Nazi-Kanzlei und Pro-Chemnitz Treffpunkt

Adresse: Brauhausstraße 6, Chemnitz
Strukturen: Pro Chemnitz, Freie Sachsen
Nutzung: Anwaltskanzlei, Parteibüro und Treffpunkt

Martin Kohlmann, Rechtsanwalt und Vorsitzender der Partei „Pro Chemnitz/Freie Sachsen“ erwarb das Haus 2012 und zog zunächst mit seiner Anwaltskanzlei in das dritte Obergeschoss. Seitdem fungiert die Immobilie als Treffpunkt von Kohlmanns Partei, die darüber hinaus über Fraktionsräume im Chemnitzer Rathaus verfügt. „Pro Chemnitz“, seit 2021 „Pro Chemnitz/Freie Sachsen“, sitzt mit sechs Abgeordneten im Chemnitzer Stadtrat. Bis heute gleicht das Haus an vielen Stellen einem Rohbau.

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Naunhof 18, Leisnig

Leisnig, Völkische Siedler

Adressen: Naunhof 6, Leisnig | Naunhof 18, Leisnig | Zschockau 2, Leisnig | Nicollschwitz 1, Leisnig
Strukturen: Völkische Siedler:innen, NPD, Dritter Weg
Nutzung: Wohnraum, Geschäftsräume, Strukturaufbau

Rund um die Kleinstadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen ist seit spätestens 2019 ein vermehrter, gezielter Zuzug von völkischen Neonazis festzustellen. Anfänge der Siedlungsbestrebungen in der Region gehen allerdings bis mindestens 2013 zurück. Wie in anderen Regionen Deutschlands zogen Neonazis hier gezielt in eine ländliche Gegend und erwarben in räumlicher Nähe zueinander Immobilien, in der Regel Bauernhöfe. Der gezielte Zuzug von langjährig aktiven Neonazis kann als Fortführung der Strategie der Landnahme verstanden werden, die in Leisnig mutmaßlich noch nicht zu Ende ist. Ziel ist es ländliche Regionen zu besetzen, um völkische Traditionen auszuleben, ohne dabei auf Widerstand zu stoßen. Dahinter steckt die Idee, dass es „im Westen“ bereits zu viele Ausländer gäbe, weswegen man gezielt in den Osten zieht. Dafür wird unter der Initiative „Zusammenrücken“ der Zuzug weiterer Neonazis beworben.

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Cossen, Wolfshof

Cossen, Wolfshof

Adresse: Alte Straße 8, Lunzenau
Strukturen: Sturmvogel, völkische Szene
Nutzung: Wohnnutzung, Veranstaltungen, Feste

Der Vierseitenhof in Cossen, ein Lunzenauer Ortsteil gelegen zwischen der Chemnitz und der Zwickauer Mulde, ist seit mindestens 2009 regelmäßiger Veranstaltungsort. Der Besitzer Martin Wolf, selbst mit Frau Claudia Wolf und ihren sechs Kindern auf dem Hof wohnhaft, ist bereits seit vielen Jahren in der Neonaziszene aktiv. Martin Wolfs Aktivitäten weisen dabei stets einen Bezug zu Chemnitz auf, wo er in einer Bank arbeitet.

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Vereinsheim Heimattreue Niederdorf

Niederdorf, Vereinsheim „Heimattreue Niederdorf“

Adresse: Bergstraße 1, 09366 Niederdorf
Strukturen: Verein „Heimattreue Niederdorf“
Nutzung: Vereinsarbeit, Veranstaltungen, Feiern

In der Bergstraße 1 im erzgebirgischen Niederdorf bei Stollberg betreibt der extrem rechte Heimatverein „Heimattreue Niederdorf“ sein Vereinsheim. Als Vorsitzender und Aktivposten des Vereins fungiert Thomas Witte, der durch die Organisation rassistischer Aufmärsche 2015 bekannt wurde. An diesen nahmen neben rassistischen Bürger:innen auch zahlreiche Neonazis teil. So etwa der Bad Schlemaer NPD-Kreisrat Stefan Hartung, der als Redner bei den Niederdorfer Aufmärschen auftrat. Ebenfalls als Redner bei einer der Demonstrationen trat der CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz auf. Nachdem die Tageszeitung „Freie Presse“ kritisch über die Aufmärsche berichtet hatte, sprachen die Organisatoren ein „Hausverbot“ auf ihren Versammlungen gegen die Zeitung aus.

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Neuensalz-Zobes, Pension Haack

Neuensalz-Zobes, Pension Haack

Adresse: Mechelgrüner Straße 2, Zobes
Strukturen: NPD, JN
Nutzung: Parteiveranstaltungen, Konzerte

Die Pension Haack im Ortsteil Zobes der Gemeinde Neuensalz ist schon seit Jahren ein regelmäßiger Anlaufpunkt für die Neonaziszene, insbesondere für Veranstaltungen aus dem Umfeld der NPD. Die Besitzer Uwe Haack und Beatrix Rink stellen ihre Räume regelmäßig für Parteiveranstaltungen zur Verfügung. So wurde 2010 die Eröffnung eines NPD-Bürgerbüros im etwa 10 Kilometer entfernten Plauen in der Pension gefeiert. Etwa 100 Teilnehmende kamen zusammen, um Reden damaliger Parteigrößen und neonazistischer Liedermacher-Musik zu lauschen. Der JN-Sachsentag 2013 war jedoch eine Nummer zu groß für den Pensionssaal: Über 700 Neonazis versammelten sich zu einem Rechtsrock-Konzert in Zobes. Das Grundstück stellten abermals die Pensionsbesitzer Haack und Rink zur Verfügung. Auch im Jahr 2014 hatten sie ein Grundstück für ein Nazikonzert zur Verfügung gestellt.

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Dresden, Kurt-Beyer-Straße 2

Dresden, Ein-Prozent-Objekt

Adresse: Kurt-Beyer-Straße 2, 01237 Dresden
Struktur: „Ein Prozent e.V.“, AfD, „Identitäre“
Nutzung: Vereinsarbeit, Schulungen

In einem Gewerbegebiet unweit des Haltepunkts Dresden-Reick hat sich seit Frühjahr 2019 der „Ein Prozent e.V.“ niedergelassen. Aus den Räumen auf der Kurt-Beyer-Straße organisiert der faschistische Verein seine Propaganda- und Netzwerkarbeit. Die Immobilie selbst gehört dem AfD-Stadtbezirksbeirat und Dresdner Kieferchirurgen Hans-Joachim Klaudius. Er hat das Objekt 2018 gekauft, saniert und anschließend dem „Ein Prozent e.V.“ vermietet. Er nutzt es auch für private Zwecke.

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Chemnitz, Markersdorfer Str. 40

Chemnitz, „PC-Records“-Laden und Nazi-Wohnprojekt

Adresse: Markersdorfer Str. 40, 09122 Chemnitz
Strukturen: NPD, JN, Kameradschaftsszene, PC Records
Nutzung: Veranstaltungen, Schulungen, Treffpunkt, Büro, Wohnungen, PC Records Ladengeschäft

Der Altbau im Chemnitzer Stadtteil Markersdorf wurde Ende 2010 vom Rechtsrockhändler Yves Rahmel erworben und innerhalb eines Jahres mit Hilfe von Kamerad:innen ausgebaut: eine Veranstaltungsfläche im Erdgeschoss und Wohnungen in den oberen Etagen. Regelmäßig wurde der Ort für neonazistische Veranstaltungen genutzt, insbesondere zwischen 2012 und 2014 sowie 2017 fanden Vorträge, Liederabende und politische Schulungen statt. Bereits bei der Eröffnung 2011 referierte der damalige parlamentarische Berater der NPD im Sächsischen Landtag, Dr. Olaf Rose. Weitere Referenten und Musiker waren über die Jahre u.a. Axel Möller (ex-Altermedia), Lunikoff, Act of Violence, Abdallah Melaouhi, Christian Worch und Udo Voigt.

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Cunewalde, Baumgarts Immobilie mit Ladengeschäft „Isegrim“

Cunewalde, Baumgarts Immobilie mit Ladengeschäft „Isegrim“

Adresse: Hauptstraße 89, Cunewalde
Strukturen: Kameradschafts- und Rechtsrock-Szene
Nutzung: Ladengeschäft, Konzerte, Veranstaltungen

Im wenige Kilometer von Bautzen entfernten Ort Cunewalde befindet sich das Haus von Markus Baumgart. Als langjähriger regionaler Akteur der NS- und Rechtsrock-Szene pflegt Baumgart beste Verbindungen zum in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerk „Blood & Honour“ (B&H) wie auch zur rechtsterroristischen Atomwaffen-Divison.

Das Gebäude beherbergt sowohl Privat- als auch Geschäftsräume, sowie das Ladengeschäft des rechten Modelabel „Isegrim“. Rechte Konzerte und Veranstaltungen finden hier ebenfalls regelmäßig statt. Doch auch als Mietobjekt für private Feiern und Zusammenkünfte ist die Immobilie inzwischen etabliert – ungeachtet der Aktivitäten und neonazistischen Ideologie Baumgarts, die sich auch in der Dekoration der Räumlichkeiten, wie beispielsweise einer Hitler-Büste, zeigt.

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Weifa, Lindenstraße 4

Weifa, NDS Komplex

Adresse: Lindenstraße 4, 01904 Weifa/ Steinigtwolmsdorf
Strukturen: „Neuer Deutscher Standard“
Nutzung: Wohnprojekt

Ein altbekanntes Mittel zum Aufbau von Strukturen sind gezielte Zuzüge neonazistischer Kräfte in Gemeinden und Städte in Form von Wohn- und Hausprojekten. Das ist auch die Idee hinter diesem Haus südlich von Bautzen.

Seit Sommer 2020 versuchen André Laaf („Primus“), Kai Alexander Naggert („Prototyp“), Ramona Naggert („Runa“) und Christoph Zloch („Chris Ares“) mit ihrem Rap-Projekt „Neuer Deutscher Standard“ (NDS) im Landkreis Bautzen Fuß zu fassen. Ziel ihrer Träume: Das Dorf Weifa bei Bautzen. Sie sollen dort ein bereits länger leerstehendes ehemaliges Ferienwohnheim erworben haben. Ares kündigte seinerzeit gleich eine Dorfgründung an, mit dem Ziel westdeutsche Neonazis in Ostdeutschland anzusiedeln: „Sodass Menschen auf Dauer in den Osten ziehen können, um dort Ruhe zu finden“.

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